Johann Nepomuk Hummel – der berühmte Sohn unserer Stadt

Historische Persönlichkeiten
9. März 2023

Johann Nepomuk Hummel (1778 – 1837) war der bedeutendste Musiker, der in Pressburg, dem heutigen Bratislava, geboren wurde. Hier verbrachte er die ersten zwei Jahre seines Lebens, kehrte noch dreimal zurück, um Konzerte zu geben, und wurde Ehrenmitglied des Kirchenmusikvereins zu St. Martin. Er lebte jedoch viel länger in Wien, insgesamt etwa 18 Jahre. Er war Mitglied der Wiener Tonkünstler-Sozietät, Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und anderer europäischer Musikvereine. Er brachte das virtuose Klavierspiel in der Übergangszeit zwischen Klassik und Romantik zu höchster Präzision. Er ist Autor von über 300 Kompositionen, hauptsächlich für Klavier und Kammermusik, aber auch in anderen Gattungen. Er war nicht nur Kapellmeister in Eisenstadt, Stuttgart und Weimar, sondern auch ein reisender Künstler, der seine Kunst in vielen Teilen Europas aufführte.

 

Leben des gebürtigen Pressburgers

Der Vater von J. N. Hummel Johannes Hummel (1754 – 1828) war ein sehr begabter Geiger, studierte in Wien, wurde später Musiklehrer und Mitglied des Hausorchesters von Graf Grassalkovich, der ihn mit nach Pressburg nahm. Später engagierte ihn der Theaterdirektor Karl Wahr als Leiter des Theaterorchesters. Am 25.7.1778 heiratete Hummel in Pressburg Margarethe, die Tochter des angesehenen Bürgers Sommer, Witwe des Parukars Ludwig, und am 14.11.1778 wurde ihr Sohn Johann Nepomuk geboren. Sie wohnten in einem Haus in der Großen Hutterergasse, die 1878 in Hummelgasse umbenannt wurde, der heutigen Nedbalova Gasse – der Eingang zum Haus war damals von dort. Das Geburtshaus, das Teil des älteren Hauses war, wurde nicht abgerissen, es befindet sich im Hof eines neu errichteten Mietshauses aus dem Jahr 1910 und ist heute Sitz des Johann-Nepomuk-Hummel-Museums.

Hummels Geburtshaus, Quelle: Museum der Stadt Bratislava

1780 zog die Familie nach Wartberg / Senec, wo sein Vater als Musikdirektor in der Schule des ersten königlichen ungarischen Waisenhauses an der Militärstiftung arbeitete. Der Vater begann die musikalische Ausbildung seines Sohnes ab dem vierten Lebensjahr, zunächst auf der Violine, und ab dem fünften Lebensjahr brachte er ihm das Klavierspiel bei. Noch in Wartberg übertraf er alle Schüler seines Vaters. Vom 1. Mai 1786 bis zum 1. Januar 1787 war der Junge Schüler des Pressburger Musikprofessors und Komponisten F. P. Rigler, der notierte, dass er schwere Stücke spielte.

Wartberg / Senec – Großes Stift / Veľký Štift
Ansicht des Trakts mit der ehemaligen Kapellmeisterwohnung mit kleiner Küche und Speisekammer sowie einem „Musikzimmer“ und Stallungen, der 2010 abgerissen wurde. Quelle: Stadtmuseum Senec

Nach der Aufhebung der Militärstiftung durch Joseph II. übersiedelte die Familie wahrscheinlich Ende 1786 oder Anfang 1787 nach Wien, wo der Vater 1788 Musikdirektor am Freihaus-Theater auf der Wieden wurde. Auf Anraten von Bekannten brachte er seinen Sohn zu Mozart und fragte ihn, ob er ihn unterrichten könne. Mozart war von dem außergewöhnlichen Talent des Jungen so beeindruckt, dass er beschloss, ihn unentgeltlich zu unterrichten und ihm Kost und Logis zu gewähren. Hummel verbrachte 2 Jahre bei ihm (1787-1788) und wurde fast ein Mitglied der Familie Mozart. Hummel musste alle neuen Klavierwerke für Mozart vorspielen. Nach einem erfolgreichen Konzert, bei dem sie vierhändig spielten, erklärte Mozart, dass der Junge ihn im Klavierspiel noch übertreffen würde. Der Status des Mozart-Schülers war später eine Werbung für Hummel auf den Konzertreisen.

Das Haus, in dem Hummel bei Mozart wohnte (Domgasse 5), beherbergt heute das Museum „Mozarthaus Vienna“. Die Ausstellung zeigt auch ein Porträt des jungen Hummels

Nach Beendigung dieser Ausbildung unternahm Hummel mit seinem Vater von Dezember 1788 bis 1793 eine große Konzertreise durch Europa, auf der er viele Erfolge feierte. Unter anderem besuchte er London, wo er offenbar bei dem Virtuosen Clementi studierte. Hier traf er Haydn und studierte an einem Tag eine Instrumentalstimme von dessen vierhändiger Klaviersonate ein, da Haydns Begleiter erkrankt war. Nach dem Konzert hob Haydn ihn hoch empor und küsste ihn.

Bald nach seiner Rückkehr von der Konzertreise nach Wien gab er im Jahr 1793 ein Konzert im Stadttheater von Pressburg. In Wien wurde er Schüler von Albrechtsberger (Kontrapunkt und Generalbass), Salieri (Gesangskomposition und Musikästhetik) und Haydn (Orgelspiel). Er erteilte Klavierunterricht, manchmal neun bis zehn Stunden am Tag. Da er auch komponieren wollte, stand er schon um vier Uhr morgens auf. Er wohnte bei seinen Eltern in der Brandstatt 671. Am 18.11.1796 gab er ein Konzert im berühmten Pálffy-Saal in der Schlossgasse / Zámocká Gasse in Pressburg, während einer Sitzung des Ungarischen Landtages, 5–6 Tage vor dem Beethoven-Konzert (23.11.1796 oder 24.11.1796).

Das Haus steht nicht mehr, heute etwa Jasomirgottstraße 4

Auf Empfehlung Haydns wurde Hummel 1804 Konzertmeister im Orchester des Fürsten Nikolaus Esterházy II. in Eisenstadt. Hier vervollkommnete er seine Fähigkeiten im Komponieren von Kirchenmusik, 1805 komponierte er seine Messe Nr. 1 in B-Dur. Nach verschiedenen Intrigen gegen ihn, aber auch wegen Vernachlässigung von Hummels Pflichten, entließ der Fürst Hummel schließlich 1811.

Er kehrte nach Wien zurück, wo er komponierte, unterrichtete und Tänze für den Apollosaal schrieb, dessen Kapellmeister sein Vater war (heute Zieglergasse 15, existiert nicht mehr). Im Jahr 1812 schloss er mit Tobias Haslinger einen Vertrag auf Lebenszeit über die Veröffentlichung seiner Werke ab. In Wien lernte er die fünfzehn Jahre jüngere Maria Eva (Elisabeth) Röckel (1793-1883) kennen, eine Opernsängerin am Hoftheater und Schwester des mit Beethoven befreundeten Opernsängers Josef August Röckel. Sie könnte die Adressatin von Beethovens Klavierstück Für Elise gewesen sein, so der deutsche Musikwissenschaftler Klaus Martin Kopitz, was aber von seinem österreichischen Kollegen Michael Lorenz widerlegt wird.

Hummel heiratete Maria Eva am 16.5.1813 in der Pfarrkirche St. Joseph ob der Laimgrube in Wien (Mariahilfer Straße 27, die heutige neu erbaute Kirche in der Windmühlgasse 3), Salieri war einer der Trauzeugen. Ein Jahr später wurde ihr Sohn Eduard, ein begabter Pianist, geboren. Sieben Jahre nach ihm wurde ein zweiter Sohn, Karl, ein bekannter Maler, geboren. Seine Frau überredete Hummel, auch in der Öffentlichkeit aufzutreten. Auf seine Bitte hin gab sie ihr Engagement am Theater auf. Hummel trat mit dem Geiger Mayseder bei einem Galakonzert in Schönbrunn im Rahmen des Wiener Kongresses auf. Danach unternahm er fast jedes Jahr erfolgreiche Konzertreisen durch ganz Europa und war in seiner Improvisationskunst unübertroffen.

Kirche St. Joseph ob der Laimgrube in Wien, Windmühlgasse 3

Als 1816 die Stelle des königlich-württembergischen Hofkapellmeisters in Stuttgart am Hof von König Friedrich I., die ihm schon einmal angeboten worden war, frei wurde, bewarb er sich erneut und hatte Erfolg. Aufgrund unüberwindbarer Differenzen mit dem Theaterdirektor Karl von Wächter und anderen Höflingen verließ er jedoch auch diese Stelle nach zwei Jahren. Dennoch hat er auch hier das Musikleben belebt.

1819 trat er das Amt des Hofkapellmeisters am Weimarer Hof des Großherzogs Carl August an (diese Stellung wurde bis 1717 von Bach und ab 1842 von Liszt bekleidet). Hier fand er ideale Bedingungen und ein inspirierendes künstlerisches Umfeld vor und war neben Goethe eine der angesehensten Persönlichkeiten der Stadt. Wenn man in Weimar war und Hummel nicht spielen hörte, war es, als wäre man in Rom und hätte den Papst nicht gesehen. Er unterrichtete die Prinzessinnen Augusta (spätere Deutsche Kaiserin), Maria und eine Reihe anderer Schüler, die er für vielversprechende Künstler hielt und deshalb nicht duzte (Adolf Henselt, Ferdinand Hiller u. a.). Er musste auch Schüler ablehnen. Liszt lehnte er nicht ab, weil seine Honorarforderungen zu hoch waren. Laut einem Brief Hummels an Liszts Vater Adam aus dem Jahr 1821 war der Grund, dass der Unterricht nicht in Wien, sondern nur in Weimar stattfinden konnte. Auch Robert Schumann wollte sein Schüler werden, wurde aber höflich abgewiesen und schrieb daraufhin Kritiken über Hummels Werk.

Hummel legte der Frankfurter Bundesversammlung eine Forderung nach Regeln gegen Plagiate in musikalischen Werken (Reglement gegen Nachstich der Musikalien) vor, die er mit Unterstützung weiterer Komponisten verfasste und der sich Beethoven anschloss und sie empfahl. Im März 1827 besuchte Hummel zusammen mit seiner Frau und seinem Schüler Ferdinand Hiller seinen Freund Beethoven kurz vor dessen Tod mehrmals in Wien. Maria Eva schnitt Beethoven noch eine Haarlocke ab und bat ihn auch um eine Feder, mit der er kurz zuvor einen Dankesbrief für den gelieferten Wein unterschrieben hatte. Hummel war einer der acht Kapellmeister, die die Zipfel des Leichentuchs von Beethovens Sarg hielten.

Carl Mayer: J. N. Hummel.

Quelle: https://www.webumenia.sk/dielo/SVK:SNG.G_12219

In der 1828 erschienenen Erstausgabe der Großen Klavierschule (Ausführliche theoretisch-practische Anweisung zum Pianofortespiel) von J. N. Hummel bei Haslinger in Wien, die einen enormen Fortschritt gegenüber den bis dahin verwendeten Methoden darstellte, wird die Fingertechnik zum ersten Mal logisch entwickelt. Sie erschien in einer Auflage von 4.000 Exemplaren und nach zehn Jahren wurde die zweite Auflage veröffentlicht.

Im Jahr 1834 unternahm er mit seiner Familie seine letzte Konzertreise: Wien – Pressburg – Eisenstadt, mit einem Besuch in Wartberg. In Pressburg, wo das ungarische Parlament tagte (laut einem Brief von Carl Hummel an den Archivar Johann Batka), besuchte die Familie die Burg, das Geburtshaus von J. N. Hummel, ein Gartenlokal hinter der Brücke (Au Café oder Leberfinger), und von den Bekannten seines Vaters erinnerte er sich am meisten an die Buch- und Musikalienhändlerfamilie Heckenast. Am 20. Juni 1834 gab er ein Konzert im Pálffy-Saal, wobei er auf dem Flügel des örtlichen Klavierbauers Carl Schmidt spielte, bei dem sie auch im Haus in der Schöndorfergasse (der heutigen Obchodná-Straße 2) wohnten. Hummel schlief auf einem alten Schlafdiwan und die Söhne in der Schublade des Diwans. Der Kirchenmusikverein zu St. Martin ernannte ihn zum Ehrenmitglied.

In der Mitte das Haus in der Schöndorfergasse

Im März 1837 stellte er bei einem Konzert im Weimarer Hoftheater seinen Sohn Eduard als Pianisten vor. Seine Atembeschwerden behandelte er erfolglos im Kurort Bad Kissingen. Er starb am 17. Oktober 1837 in Weimar an Brustwassersucht (Hydrothorax). Er ist in der Nähe der Fürstengruft, der letzten Ruhestätte Goethes und Schillers, begraben. Seine Frau überlebte ihn um 46 Jahre.

Hummels Grab in Weimar

Denkmäler für Johann Nepomuk Hummel in Bratislava

Anlässlich des 80. Geburtstages des Künstlers im Jahr 1858 restaurierte der Architekt und Baumeister Ignatz Feigler d. J. auf eigene Kosten Hummels Geburtshaus, auf welchem eine Gedenktafel (Inschrift) enthüllt wurde. In der St. Martinskathedrale wurde unter der Leitung von Josef Kumlik die Messe in B-Dur aufgeführt. Hummels Witwe dankte für die Organisation der Feier und schickte dem Kirchenmusikverein einige unveröffentlichte Kirchenkompositionen ihres Mannes.

Hummels Geburtshaus, Eingang von der Nedbalova Gasse

Die Mitglieder der Preßburger Freimaurerloge „Zur Verschwiegenheit“ beschlossen, eine Feier zum 100. Geburtstag des Komponisten zu organisieren. Am 17.11.1878 führte der Kirchenmusikverein die Messe in Es-Dur unter der Leitung von Karl Mayrberger in der St. Martinskathedrale auf, zelebriert vom Titularbischof Carl Heiller. Die Feier fand im Saal der Repräsentanten statt, in dessen Mitte ein lebensgroßes Foto von Hummel stand, das Frau Kozics kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Der Männergesangverein Pressburger Liedertafel trat auf, und es wurde auch Hummels Septett in d-Moll gespielt. Die Teilnehmer des Festakts beschlossen, Hummel ein Denkmal zu setzen, und das Komitee wurde in ein Komitee für die Errichtung des Denkmals umgewandelt. Es wurde vereinbart, dass die Mittel ausschließlich aus dem Erlös von Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen und eventuell Spenden stammen sollten. Johann Batka, der Archivar von Pressburg, organisierte fast neun Jahre lang unermüdlich die Aktivitäten bis zur Errichtung des Denkmals, die das kulturelle Leben der Stadt buchstäblich mobilisierten und an denen viele bedeutende einheimische und ausländische Persönlichkeiten teilnahmen.

Im Jahr 1879 fanden drei Konzerte statt, an denen der aus Kittsee stammende Geiger Joseph Joachim, der einarmige Pianist Graf Géza Zichy und die Sängerin Irene Schlemmer-Ambros und schließlich der französische Komponist Saint-Saëns und die Sängerin Fanny Kováts (die Frau des Logenmeisters, des Arztes Georg Kováts) teilnahmen. Hummels Schüler Ferdinand Hiller hielt einen Vortrag über seine „bei Hummel in Weimar verlebten Lehrjahre“. Prof. Könyöki wandte sich an den Wiener Bildhauer Franz Xaver Pönninger wegen der Gestaltung des Hummeldenkmals; man einigte sich auf ein Honorar von 1.000 Gulden. Eine posthume Maske des Komponisten und sein Porträt wurden ihm zur Verfügung gestellt.

1881 gab Franz Liszt im Stadttheater ein Konzert zugunsten der Errichtung des Denkmals, zusammen mit seinem Schüler Géza Zichy (dreihändig), dem Pianisten Aladár Juhász (vierhändig) und den Sängerinnen Fanny Kováts und Irene Schlemmer-Ambros. Dieses Konzert brachte das meiste Geld ein (2112 Gulden), und nach dem Konzert fand im Hotel Palugyay unter dem Vorsitz vom Obergespan Graf Stefan Esterházy und seiner Gemahlin Gräfin Gisella Esterházy, geborene Baronin Jeszenák, ein Fest-Bankett statt.

Liszt und Zichy

Im Jahr 1882 fand im Saal der Repräsentanten ein Konzert des Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow statt, an dem auch Liszt, sein ehemaliger Schwiegervater, teilnahm. Der Bauingenieur Brausewetter und der akademische Maler Eduard Majsch schlugen vor, eine Ausstellung zu Gunsten des Fonds zu organisieren. Die Ausstellung fand vom 29. April bis 3. Juni 1883 in der Csáky-Schule in der Rosengasse (heute Jesenský-Straße) unter der Schirmherrschaft von Erzherzog Friedrich statt. Es wurden nur Werke hiesiger oder hier geborener bildenden Künstler und Kunstwerke aus privaten Pressburger Sammlungen ausgestellt. Der Hauptteil der Ausstellung bestand aus 21 Werken des gebürtigen Pressburgers und Professors an der Wiener Akademie der bildenden Künste V. Tilgner, die er später dem Stadtmuseum schenkte. Heute befinden sie sich in den Sammlungen der Galerie der Stadt Bratislava. Im Zentrum der Ausstellung befand sich bereits eine Bronzebüste Hummels von Pönninger, darüber ein Gemälde von Carl Hummel. Die Ausstellung wurde von mehr als 5.000 Besuchern besucht. Sie wird gewöhnlich als die erste Kunstausstellung in Bratislava bezeichnet, da sie nicht aus Pest importiert wurde.

Tilgners Arbeiten hinterließen einen so positiven Eindruck, dass Batka ihn bat, einen Sockel für die Büste anzufertigen. Er willigte ein und schlug einen Preis von 6.000 Gulden vor, der vom Komitee akzeptiert wurde. Später schlug er vor, eine völlig neue Büste mit demselben Sockel anzufertigen, mit einem Aufschlag von 500 Gulden, wenn die Büste aus Bronze sein sollte. Tilgner zufolge wäre eine Komposition von zwei Bildhauern ohne vorherige Absprache nicht einheitlich gewesen. Das Komitee stimmte zu und unterzeichnete einen Vertrag über 6500 Gulden.

1884 fand im Komitatshaus ein Konzert der Meininger Hofkapelle unter der Leitung von Bülow statt, ein Jahr später ebenda ein Konzert des russischen Komponisten und Pianisten Anton Grigorjewitsch Rubinstein, an dem Liszt teilnahm. In Wien besichtigten die Mitglieder des Komitees mit Begeisterung das Modell des Denkmals, und Tilgner schlug vor, den Sockel ganz aus Carrara-Marmor anzufertigen, wodurch sich die Summe auf 7.500 Gulden erhöhte.

Da zu dieser Zeit der Bau des neuen Stadttheaters im Gange war, bat das Komitee den Stadtrat, das Hummel-Denkmal vor dem Theater aufstellen zu dürfen und kündigte gleichzeitig seine Absicht an, es der Stadt zu schenken. Das Theaterbau-Komitee hatte sich zuvor an die I. Pressburger Sparkasse gewandt, um die Deckengemälde im Theater zu finanzieren, aber die Sparkasse war nur bereit, ein dauerhaftes Denkmal zu finanzieren, das die Stadt verschönern würde, nämlich einen von Tilgner geschaffenen Monumentalbrunnen (Vertrag über 20.000 Gulden). Das Hummel-Denkmal-Komitee zog den Antrag zurück um ein zweites großes Werk Tilgners zu ermöglichen und akzeptierte einen Standort gegenüber dem Ganymed-Brunnen, wo das Denkmal später auch in einer Linie mit dem Brunnen und dem Theater auf einer niedrigen grasbewachsenen Anhöhe errichtet wurde.

Hummel-Denkmal an der Promenade

Im Sommer 1887 wurde das Denkmal fertiggestellt, im September begannen die Fundamentierungsarbeiten, und in das Fundament des Denkmals wurde eine Urkunde in deutscher und ungarischer Sprache gelegt, in der die Geschichte des Denkmals kurz beschrieben wird. Die Enthüllung des Denkmals wurde vom Komitee für den 16.10.1887 angesetzt – dem Vorabend des 50. Todestages Hummels, zu dem Hummels Söhne, seine Schülerin, die deutsche Kaiserin Augusta, Carl Alexander Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Hummels Schüler Adolf Henselt („der deutsche Chopin“), der Oberbürgermeister von Weimar und andere angesehene Gäste eingeladen wurden. Am Tag der Enthüllung des Denkmals fand im neuen Stadttheater ein Konzert statt, das ausschließlich aus Kompositionen Hummels bestand. Das Theater-Orchester stand unter der Leitung von Josef Thiard-Laforest, dem Dirigenten des Kirchenmusikvereins, und wurde von der Pianistin Caroline de Serres und der Sängerin Fanny Kováts begleitet. Bei dem eigentlichen Akt der Enthüllung des Denkmals wirkte der Männergesangverein Pressburger Liedertafel mit. Das Denkmal wurde der Stadt, vertreten durch den damaligen Bürgermeister Carl Mergl, durch eine Schenkungsurkunde übergeben, mit der Bestimmung, dass die Stadt für das Denkmal Sorge trägt und es „unverändert an seinem gegenwärtigen Standorte belassen werde“.

 

Das Denkmal wurde jedoch mehrmals versetzt:

  • Im Jahr 1904 wurde es in den nahegelegenen Park vor der Notre-Dame-Kirche versetzt, und an seinem ursprünglichen Platz wurde 1911 das Petöfi-Denkmal von Béla Radnai errichtet, 1937 das Hviezdoslav-Denkmal, das in den 1950er Jahren weiter vom Theater entfernt aufgestellt wurde.
  • Im Jahr 1946 wurde vor der Kirche das Siegesdenkmal von Jozef Kostka aufgestellt, und das Hummel-Denkmal wurde auf den Fischplatz vor das Nester-Palais – die heutige Deutsche Botschaft – vor die Städtische Brauerei versetzt.
  • Während der Bauarbeiten in den 1970er Jahren wurde das Denkmal in den nördlichen Teil des Grassalkovich-Gartens versetzt, wo es von Vandalen beschädigt wurde.
  • Nach der Rekonstruktion des Denkmals befindet es sich seit Mai 2002 wieder vor der Deutschen Botschaft.

 

Hummel-Denkmal vor der Kirche Notre Dame

Hummel-Denkmal vor der Deutschen Botschaft

Das Hummel-Denkmal mit einer Büste von Pönninger (der erste Entwurf für das Pressburger Denkmal) wurde 1895 in Weimar hinter dem Deutschen Nationaltheater enthüllt. In der Zwischenzeit befand sich eine Büste des Denkmals im Stadtarchiv von Bratislava

Pönningers Büste ist seit 1895 Teil des Hummel-Denkmals in Weimar.

Das Geburtshaus des Komponisten befindet sich im Hof eines neobarocken Mietshauses aus dem Jahr 1910 in der Klobučnícka Str. 2. Im Jahr 1937 hat hier die Stadt das Johann-Nepomuk-Hummel-Museum anlässlich seines 100. Todestages eingerichtet. Es enthält Möbel, Musikinstrumente, Gemälde, persönliche Gegenstände und Manuskripte von Hummels Werken. Aus seinem Nachlass erhielt das Stadtmuseum Pressburg auch einen Érard-Flügel, den Hummel 1831 vom Londoner Hersteller geschenkt bekam. Das Spinett, auf dem er in Mozarts Haus übte und auf dem er dem Meister vorspielte, wurde später dem Stadtmuseum Pressburg geschenkt. Im Jahr 1972 wurde das Haus anlässlich eines internationalen Symposiums renoviert und das Museum neu eingerichtet. Die letzte Rekonstruktion der Ausstellung steht im Zusammenhang mit dem 170. Jahrestag seines Todes (2007).

Johann-Nepomuk-Hummel-Museum

An der Fassade des neobarocken Mietshauses an der Ecke der Straßen Uršulínska und Klobučnícka wurde 1937 ein Relief von J. N. Hummel enthüllt. Der Bildhauer Jozef Pospíšil modellierte es nach dem Vorbild einer Bronzemedaille des Pariser Bildhauers Pierre Jean David d’Angers aus dem Jahr 1825.

Johann-Nepomuk-Hummel-Relief

Am 11.8.2018 beim Eröffnungskonzert des Hummelfestes schenkte die Hummel-Gesellschaft-Weimar der Stadt Bratislava eine Hummel-Büste von Luis Kauffmann, die im Primatialpalais aufgestellt werden soll.

Die größte Erinnerung an unseren Landsmann J. N. Hummel ist seine Musik. Ich wünsche Ihnen viele schöne Momente beim Anhören dieser Musik.

Zuzana Godárová

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